Digital erfasste Gesundheitsdaten sind eine Chance für mehr Selbstbestimmung als Patient:in. Darüber sollten auch die Verzögerungen beim Elektronischen Patientendossier nicht hinwegtäuschen.
Die Digitalisierung kommt auch im Gesundheitswesen nicht voran. Nur sehr wenige Personen haben ein elektronisches Patientendossier (EPD), noch weniger Leistungserbringende bieten es an. Auch die Umsetzung des EPD sorgt noch für viel Frust. In der Konsequenz liegen unsere Gesundheitsdaten an unterschiedlichsten Orten (Hausarzt, behandelnder Spezialist, Krankenkasse, usw.), ohne dass wir, die Nutzenden des Gesundheitswesens, darauf Zugriff haben.
Trotz der bisherigen Unzulänglichkeiten bleibt die SPO vom Nutzen, ja der Notwendigkeit der Digitalisierung im Gesundheitswesen überzeugt: Die Zusammenführung digitaler Daten an einem Ort, verwaltet von einer einzigen Person (dem oder der Patient:in selbst), würde nicht nur betroffenen Menschen, sondern auch dem System als Ganzes dienen. Wenn Daten zwischen behandelnden Fachpersonen nicht fliessen, muss der oder die Patient:in diese heute mit hohem Aufwand selbst beschaffen und weiterleiten – meist in Papierform, bestenfalls als CD oder mit einem USB-Stick. Für Patient:innen ist es nahezu unmöglich, Fachpersonen ihre Daten in Echtzeit zukommen zu lassen. Dies sorgt nicht selten für Doppelspurigkeit – ein teures Ärgernis für Patient:innen, aber auch für Fachpersonen und das Portemonnaie der Prämienzahlenden.
Der Weg ist noch weit. Aber es gibt auch heutzutage Mittel und Wege, die eigenen Daten digital, sicher und an einem Ort zu sammeln. Eine Möglichkeit dafür bietet der Verein Gesundheitsdatenraum Schweiz an, dem auch die SPO angehört. Der Verein unterstützt Interessierte dabei, die eigenen Daten einzufordern und strukturiert zu sammeln. Mehr Informationen dazu finden Sie hier: www.gesundheitsdatenraum.ch