Wir erhalten immer wieder Anfragen von Patient:innen, die nach einer Eiseninfusion dauerhafte Hautverfärbungen, sogenannte Hyperpigmentierungen, entwickeln. Anhand eines Beispiels aus unserem Beratungsalltag möchten wir dieses Thema näher erläutern.

Bei Frau Z. wurde ein Eisenmangel diagnostiziert. Ihr wurde daraufhin eine Eiseninfusion verschrieben. Kurz nach Beginn der Infusion spürte Frau Z. ein Brennen an der Einstichstelle, woraufhin die Fachperson den Venenkatheter neu setzte. Leider trat das Brennen auch beim zweiten Versuch auf.

Es stellte sich heraus, dass die Infusion versehentlich ins umliegende Gewebe statt in die Vene gelangt war. In solchen Fällen kann es zu einer dauerhaften Hautverfärbung kommen, die als „iatrogene Tätowierung“ bezeichnet wird. Diese Verfärbung zeigt sich meist erst nach einigen Tagen oder Wochen und verschwindet nicht wieder von alleine.

Laut einem Bericht im Swiss Medical Forum suchen jährlich mehrere Patient:innen das Universitätsspital Zürich auf, um sich wegen solcher Verfärbungen behandeln zu lassen. Die wirksamste Methode ist die Lasertherapie. Diese Behandlung ist zwar effektiv, aber oft unangenehm für die Patient:innen und erfordert mehrere Sitzungen. Die Kosten, die sich auf mehrere Hundert bis Tausend Franken belaufen können, werden normalerweise nicht von den Krankenkassen übernommen. Häufig muss die Haftpflichtversicherung der behandelnden Einrichtung dafür aufkommen.

In Frau Z.’s Fall haben wir empfohlen, das Gespräch mit der Praxis zu suchen, um die Möglichkeit einer Kostenübernahme für eine eventuelle Laserbehandlung zu klären. In der Regel wird ein Haftpflichtfall angemeldet und geprüft, ob die Kosten für eine Lasertherapie allenfalls übernommen werden.

Wissenswertes:
Eisenmangel bezeichnet eine Verringerung des Gesamtkörpereisens. Eine Eisenmangelanämie tritt auf, wenn die Hämoglobinkonzentration aufgrund eines Eisenmangels unter den alters-, bzw. geschlechtsspezifischen Normwert absinkt.

Die Behandlung richtet sich in erster Linie nach der Ursache des Eisenmangels. Symptomatisch erfolgt die Gabe von Eisenpräparaten, die in der Regel oral verabreicht werden.

Sehr oft werden Eiseninfusionen als Standarttherapie bei Eisenmangel eingesetzt, obwohl sie nur in seltenen Fällen wirklich notwendig ist.

Orale Eisenpräparate sollten bevorzugt werden, da eine parenterale Eisensubstitution, also die Verabreichung per Infusion, ein höheres Risiko für Nebenwirkungen mit sich bringt. Eine Infusion ist nur dann angezeigt, wenn das orale Präparat nicht vertragen wird oder keine ausreichende Wirkung zeigt.

Falls auch Sie nach einer Eiseninfusion eine solche Hautverfärbung entwickelt haben, die Sie stört, zögern Sie nicht, sich bei uns für eine Beratung zu melden. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Bild: Beispielbild